Sennestadtarchiv
Heimatkundliche Sammlungen
Ansprechpartner
Das Sennestadtarchiv ist im Gebäude der Stadtteilbibliothek, Elbeallee 70, Rückseite, im sogenannten Archivkeller untergebracht.
Das Sennestadt-Modell befindet sich nun im neu renovierten Pavillion.
Termin-Absprachen und Kontakt: Wolfgang Nürck
Tel : 05205-21947
Mail: archiv(+)sennestadtverein.de
Archiv-Bilder unter der Rubik "Bau der Sennestadt" (wird noch erweitert)
Die Arbeit am Archiv konzentriert sich derzeit auf den Einführung digitaler Arbeitsmethoden.
Dadurch gibt es im Archiv:
- Die Konventionellen analogen Exponate, das "klassische" Archiv
- Digitalisierte analoge Exponate (durch scannen entstanden)
- Rein digitale Exponate, vor allem im Bereich ausgewählter Fotografien
- Digitale Inhaltsverzeichnisse für verbesserte Recherchen
Der "Neue" stellt sich vor
von Wolfgang Nürck
Anfang 2020 habe ich von Horst Vogel die Betreuung des Sennestadt-Archivs übernommen.
Schon bei der ersten allgemeinen Übersicht konnte ich feststellen, dass über viele Jahre eine hervorragende akribische Archivarbeit durchgeführt wurde. Deshalb zunächst einmal ein Dankeschön an die Vorgänger.
Natürlich gilt aber auch hier wie so oft: "Neue Besen kehren gut (jedenfalls anders)".
Ich habe mich ein wenig in das Archivwesen eingelesen und gefragt:
Wie organisiert man denn überhaupt ein Archiv? Dazu einige Vorbemerkungen:
- Pertinenzprinzip
Die Unterlagen werden ohne Rücksicht auf ihren Entstehungszusammenhang und ihre
Herkunft nach Sachbegriffen organisiert, also z.B. Pläne, Bücher, Bilder usw. - Provenienzprinzip
Das Archivgut wird nach Herkunft und Themen organisiert, also z.B. Sennestadtverein,
Heimatverein, Bezirksamt usw.
Es stellte sich für mich eine sinnvolle Mischform der genannten Prinzipien heraus.
Meiner Freude am Handwerkeln habe ich – auch wegen der umfassenden Terminfreiheit in Corona-Zeiten - sogleich "freien Lauf gelassen" und einige Regale umgebaut, so dass
- alle Bücher (also Literatur, keine Kataloge),
- alle Landkarten und Pläne (flach oder gerollt),
- alle Fotos, Bilder und Dias,
- alle großformatigen Bilder und Aushänge
an gemeinsamen Orten abgelegt sind und damit noch besser zugreifbar sind.
Außerdem baute ich ein "Medien-Center" mit bereits vorhandenen Geräten zusammen.
Damit können nun auch die Archivarien, die nicht unmittelbar lesbar sind, mittels Technik in Bild und Ton wiedergegeben werden. Ein gebrauchter PC ergänzt die Technik-Sammlung.
Digitale Techniken
Die bisher beschriebenen Tätigkeiten sind überwiegend als "klassische analoge" Archivarbeiten zu bezeichnen. Im anbrechenden Digital-Zeitalter stehen aber nun ganz neue Techniken zur Verfügung.
Was bedeutet das für das Sennestadt-Archiv?
Bei "Digitalisierung" denkt man zunächst an eine vollständige Übertragung des Schriftgutes und der Bilder in die elektronische Form. Für das kleine Sennestadt-Archiv stände eine vollständige Digitalisierung in keinem Verhältnis von Aufwand und Nutzen. Die Anwendung der Digitalisierungs-Technik kann sich hier – abgesehen von einigen Ausnahmen – hauptsächlich auf elektronisch geführte Inhaltsverzeichnisse beziehen. Dazu werden Textdateien erstellt, in denen nach Stichworten und Ortsangaben die Archiv-Objekte aufgelistet sind, also nur "Meta-Daten". Der PC kann dann in Sekundenschnelle eine Anfrage nach Sachbegriffen beantworten.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, bereits vorhandenes digitalisiertes Schriftgut einzubeziehen.
Beispiele:
- Das gesamte Mitteilungsblatt des SSV ist mittlerweile im Internet abrufbar, teils eingescannt, teils als pdf-Dateien. Über ein digitalisiertes Inhaltsverzeichnis kann auch nach Begriffen gesucht werden.
- Seit 2001 sind die Ausgaben der Senne-Rundschau als pdf-Dateien verfügbar. In einem solchen Datenbestand kann eine Volltextsuche vorgenommen werden.
- Es ist geplant, dem Archiv alle verfügbaren pdf-Dateien des SPD-Ortsgesprächs zur Verfügung zu stellen. Oder zumindest ein Inhaltsverzeichnis digital zu erstellen.
- Jahrelang wurden im Archiv Zeitungsartikel, nach Sachbegriffen sortiert, ausgeschnitten, aufgeklebt und abgeheftet. Mittlerweile bietet z.B. die NW ein digitales Archiv an: ab dem 1.7.2002 stehen alle Lokalausgaben der Neuen Westfälischen für die Suche zur Verfügung.
Um die nun entstehende Datensammlung personen-unabhängig abzuspeichern, hat der Sennestadtverein Speicherplatz bei einem deutschen Provider gemietet (in der "Cloud").
Ein echtes Problemfeld besteht aber weiterhin:
In der riesigen Zahl von Dias schlummert so manches "Schätzchen". Um dieses Medium zu erschließen, wird noch personelle Verstärkung benötigt.
Insgesamt möchten wir die Archiv-Arbeit noch mehr an die Öffentlichkeit bringen. Unter dem Motto:
"Wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart besser verstehen".
Wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen
Und: "Die Identifikation mit einem Ort speist sich häufig aus seiner Geschichte"
Um die Kenntnis der Sennestadt-Geschichte wachzuhalten, betreibt der Sennestadtverein deshalb für den Stadtbezirk (ehrenamtlich) ein Archiv.
Ein wichtiges Arbeitsziel ist derzeit, die Übersichten der Exponate zu digitalisieren und damit für Recherchen maschinell durchsuchbar zu machen.
Hier können Sie einen Einblick in die Räumlichkeiten bekommen
Der Städtebau der Sennestadt - Eine Dokumentation
"Der besondere Charakter der Sennestadt beruht auf einem ganzheitlich durchdachten, konsequent durchgesetzten und in sich schlüssigen städtebaulichen Konzept. Diese Zusammenhänge insgesamt zu sehen, die Grundlagen zu verdeutlichen und damit eine gemeinsame Basis für Auseinandersetzungen über Zukunftsentwürfe zu gewinnen, ist der Sinn dieser Zusammenstellung" (Stand 1988).
Zum Lesen: Die gesamte umfangreiche Dokumentation (39 Seiten)
Ein Bild des Künstlers Ludwig Menke aus dem Jahr 1864 zeigt die Dörenschlucht.
Bis in diese Zeit musste der gesamte Fernverkehr von Frankfurt nach Bremen durch diesen Querpass des Teutoburger Waldes erfolgen.
Philosophische Gedanken - gefunden bei:
https://www.vigeno.de/norbert-paul/nur-wer-die-vergangenheit-kennt-free
„Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“ - Wilhelm von Humboldt, 1767-1835
Dieses Zitat ist wohl eines der wichtigeren und verbindet uns, ohne es zu wissen, mit sehr alter Weisheit.
Daher wurde es wohl ebenso unbewusst vielfach wiederholt und präzisiert,
wie hier von Hans-Friedrich Bergmann (1934) der sagte:
„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen.
Wer die Gegenwart nicht versteht, kann die Zukunft nicht gestalten“
Anscheinend hat jedoch nur der amerikanischen Philosoph und Schriftsteller George Santayana (1863-1952) die Konsequenz erkannt, die aus der Missachtung dieses Spruches resultiert.
Denn er war es der sagte:
„Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist gezwungen, sie zu wiederholen“
Gehen wir noch weiter zurück. Goethe (1749-1832) hatte schon erkannt, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu kennen, um Handlungen und Entscheidungen, welche in der Gegenwart geschehen, verstehen zu können:
„Wer die Vergangenheit eines Menschen nicht kennt, versteht sein Handeln nur schwer“
Ist es nicht gerade das Privileg der Lebenden, also unser Privileg, aus der Vergangenheit zu lernen, um in der Gegenwart klügere Entscheidungen zu treffen, welche uns selbst, und denen die nach uns folgen, eine bessere Zukunft ermöglichen?