Kulturkreis Sennestadtverein
Palästinensische Friedenspreisträgerin kommt nach Sennestadt
Lesung Sumaya Farhat-Naser
Am 12. November 2019 um 17 Uhr im Vortragssaal des Sennestadthauses
Dass die palästinensische Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser auf ihrer Lesereise durch das deutschsprachige Europa im November auch nach Sennestadt kommt, freut den Kulturkreis besonders, da die Veranstaltungen mit ihr am 12.11.19 eine Ergänzung bilden zu unserer Bilderausstellung über die jüdische Friedensaktivistin Channa Maron letztes Jahr. Mitveranstalter der Einladung sind die evangelische und die katholische Kirchengemeinde sowie wiederum die Hans-Ehrenberg-Schule, wo sie vormittags zu einer Veranstaltung mit den SchülerInnen eingeladen ist. Die Schule unterstützt durch jährlichen Schüleraustausch das Schul- und Friedensprojekt „Talitha Kumi“ der deutschen evangelisch-lutherischen Kirche in Beit Jala (Palästina), in dem die 1948 geborene Autorin selbst Schülerin war und deshalb früh Deutsch gelernt hat. Sumaya Farhat-Naser bereitet die dortigen Austauschgruppen auf die Deutschlandreise nach Sennestadt vor.
Vielfach geehrt
Dr.rer.nat. Dr.h.c. Sumaya Farhat-Naser war Stipendiatin des Evangelischen Studienwerks und studierte Biologie, Geographie und Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg mit Promotion in
Angewandter Botanik. Als Dozentin für Botanik und Ökologie ging sie zurück nach Palästina an die Universität ihrer Geburtsstadt Birzeit bei Ramallah. Sie ist Mitbegründerin und Mitglied zahlreicher
Organisationen, u.a. von Women Waging Peace an der Harvard-Universität und von Global Fund for Women in San Francisco. 1989 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität
Münster. 1995 wurde sie mit dem Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte ausgezeichnet, 1997 mit dem Evangelischen Buchpreis des Deutschen Verbands Evangelischer Büchereien sowie dem
Versöhnungspreis Mount Zion Award in Jerusalem. 2000 erhielt sie den Augsburger Friedenspreis, 2002 die Hermann-Kesten-Medaille des P.E.N.-Zentrums Deutschland und den Bremer Solidaritätspreis, 2003
den Profaxpreis und 2011 den AMOS-Preis für Zivilcourage in Religion, Kirchen und Gesellschaft. Diese Preise bedeuten ihr viel als Schutzschild gegenüber israelischer Behördenwillkür, sagt sie.
Ein Leben für den Frieden
In Friedensinitiativen und Frauengruppen sowie in Seminaren mit Jugendlichen setzt sie sich seit Jahrzehnten für Dialog und Gewaltverzicht bei der Lösung des Nahostkonflikts ein. Auch wenn derzeit
vielfach Hoffnungslosigkeit eingetreten ist, gibt Sumaya Farhat-Naser nicht auf. Sie wird ausgehend von ihrem letzten Buch „Ein Leben für den Frieden“ in ausgezeichnetem Deutsch von ihrem Leben im
besetzten Westjordanland und ihrer Friedensarbeit erzählen. Es wird eine Ausstellung ihrer bisher fünf Bücher in der Stadtteilbibliothek geben und einen Büchertisch der Buchhandlung Kutzner bei ihrer
Lesung.
Die Lesung mit Sumaya Farhat-Naser findet am 12. November 2019 um 17 Uhr im Vortragssaal des Sennestadthauses statt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.